Kategorien
Artikel und Essays Projekte

Von Einwanderern, Autos und Wölfen: Eine Erkundungstour durch Wolfsburg – Ein kleiner Reisebericht

An einem Freitag im April 2016 besuchte ich die Autostadt Wolfsburg. Mit gerade mal 78 Jahren ist Wolfsburg eine sehr junge Stadt – die Geschichte der zugehörigen Dörfer und Ortschaften reicht zum Teil weit bis ins Mittelalter zurück.

Bekannt durch Volkswagen, den VFL oder ihre Eishockeymannschaft, hat die Stadt jedoch noch mehr zu bieten.

Kategorien
Artikel und Essays Projekte Testberichte

Blind im Hamburg Dungeon: Grusel, Grauen und viel Humor – Ein Testbericht

Blind Freizeitparks zu nutzen und zu erleben ist, das haben wir in unseren vergangenen Tests bereits erläutert, nicht immer von Erfolg gekrönt. Sicherheitsbestimmungen und TÜV-Vorgaben schieben der uneingeschränkten Nutzung oftmals einen Riegel vor.

Doch wie verhält es sich bei Indoor-Aktivitäten und Attraktionen: Können interaktive Ausstellungen, Museen und sonstige Attraktionen von Blinden, ohne einen sehenden Begleiter genutzt werden?

Den Auftakt dieser Indoor-Testreihe, abseits der sonst üblichen Park- und Kirmeswege, machte im Oktober vergangenen Jahres das „Hamburg Dungeon“.

Im Jahr 2000 gegründet, bietet das „Dungeon“, welches übrigens zur Merlin Gruppe gehört (wie z. B. der von uns bereits getestete Heidepark auch), seinen Besuchern auf rund 3000 QM schaurig-schöne Begebenheiten aus der Hamburger Geschichte. Zwischen Pest und Piratenschlachten, Hexenverbrennungen und sonstigen Ereignissen, nehmen die Besucher an einer interaktiven Tour teil und werden dabei nicht nur von Schauspielern begleitet, sie nehmen aktiv am Geschehen der Tour teil. Wer hier jedoch punktgenaue, historisch aufbereitete Fakten erwartet, der sollte lieber ein herkömmliches Museum oder seinen Geschichtslehrer konsultieren, denn der Spaß- und Gruselfaktor stehen hier ganz klar im Vordergrund. Wenn man dies bei seinem Besuch im Hinterkopf behält und sich darauf einlässt, kann man 90 Minuten eine Menge Spaß haben.

Da wir bei unserem Heidepark-Test feststellen mussten, dass es blinden Besuchern bei den meisten Attraktionen nicht möglich ist, diese ohne sehende Begleitung zu nutzen, waren wir sehr gespannt, wie eine zur Merlin-Gruppe gehörende Indoor-Attraktion mit dieser Thematik umgehen würde.

Kleine Randbemerkung: Da wir natürlich interessierten Hamburg-Besuchern die Spannung nicht wegnehmen möchten, werden wir im folgenden Testbericht so wenig wie möglich auf inhaltliche Dinge der Führung eingehen – selber hingehen und erleben, lautet also die Devise. 😉

Kategorien
Medien Projekte

Im Interview: Zu Gast in der Sendung „Musikbox“ bei NDR 90,3

Am Montag, 21.03.2016, war ich, gemeinsam mit Elke Theede, Geschäftsführerin bei der Ausstellung Dialog im Dunkeln zu Gast bei NDR 90,3 in der Sendung Musikbox. In der von Anke Harnack und Stephan Heller moderierten, täglichen Sendung werden Unternehmen, Gruppen oder Vereine eingeladen, um ein wenig über ihr Unternehmen/ihren Verein zu erzählen und auch ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. In der einstündigen Sendung erzählten Elke Theede und ich ein wenig über die Ausstellung, das Konzept und die Führungen. Zudem hatte ich die Möglichkeit, auch ein wenig über meine Tätigkeiten als Hobbyfotograf und Freizeitparktester zu berichten. Als ebenfalls Radioschaffender war es für mich noch mal ein besonderes Erlebnis, denn ich bekam die Möglichkeit, mir nicht nur das Studio und die Technik anzuschauen, sondern auch ein wenig an den Reglern zu drehen und einen Song abzumoderieren.

Vielen Dank an Anke Harnack für diese tolle Stunde und auch vielen Dank an Carlo von Tiedemann, der den Kontakt zum NDR herstellte.

Das komplette Interview könnt Ihr Euch ab sofort hier anhören. Die Musik musste ich aus GEMA-technischen Gründen leider rausschneiden!

Kategorien
Artikel und Essays Projekte Testberichte

Efteling als Blinder alleine besuchen: Märchenhaftes Erlebnis? Ein Erfahrungsbericht

Efteling ist der größte Freizeitpark der Niederlande und kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Als Märchenpark begonnen, beherbergt er heute neben den traditionellen Märchen auch rasante Fahrattraktionen.

Dass man als Blinder Achterbahnfahrer in Deutschland teilweise auf zahlreiche Hürden stößt, vor allem dann, wenn man ohne Begleitung fahren möchte, zeigten bereits unsere bisherigen Freizeitpark-Tests. Es gibt jedoch auch Positivbeispiele, die beweisen, dass blinden
Freizeitparkfans durchaus eine Nutzung der Attraktionen ermöglicht
werden kann – ohne Verbote durch überzogene Sicherheitsbestimmungen. Mit gutem Beispiel gehen hier vor allem der Allgäu Skyline Park, Belantis oder, als bislang einziger, im Ausland getesteter Park, Tivoli in Kopenhagen voran. Die Erfahrungen aus Dänemark machten neugierig auf mehr!.Und so testete ich für Parkerlebnis einen weiteren Freizeitpark im Ausland, dieses Mal Efteling in Holland.

Bei der obligatorischen Vorabrecherche auf der Efteling-Website stellten wir erstaunt fest, dass kein Wort über eine benötigte Begleitung, egal ob nun bei Rollstuhlfahrern oder blinden Besuchern, verloren wurde. Wer Hilfe benötige, würde diese vom Parkpersonal bekommen – ein tolles und vorbildliches Versprechen. Aber hält der Park auch, was der seinen gehandikapten Besuchern verspricht?

Kategorien
Artikel und Essays Projekte Testberichte

Ultra leicht und kompakt: Testbericht zur Braillezeile VarioUltra 20 der Firma BAUM – für blindlife.de

Mobiles Arbeiten. Für viele, ob nun privat oder beruflich, ist dies im Zeitalter von Tablets und Smartphones zu einem wichtigen Bestandteil des alltäglichen Lebens geworden. Mal eben Mails checken, etwas online recherchieren oder sich auf YouTube ein Video anschauen. Unsere Smartphones und Tablets sind zu ständigen Begleitern geworden, das Handy, früher nur zum SMSen und Telefonieren gedacht, hat sich binnen weniger Jahre zu einer ‚Eier legenden Wollmilchsau’ entwickelt.

Dieser rasanten Weiterentwicklung haben es blinde und sehbehinderte Handynutzer jedoch auch zu verdanken, dass es nun ohne weiteres Zutun möglich ist, sein Smartphone von Werk aus zu nutzen, ohne erst teuere Zusatzsoftware installieren zu müssen. Auch wenn Android bei der Accessibility immer noch etwas hinter Apple-Geräten hinter her hinkt, so kann sich der hauseigene Screenreader inzwischen durchaus sehen lassen und es mit dem großen Konkurrenten von Apple aufnehmen.

Doch für viele Menschen, egal ob nun blind, sehbehindert oder sehend, ist der Touchscreen immer noch ein rotes Tuch. Viele scheuen die Auseinandersetzung mit dem Neuen, mit der tastenlosen Bedienung. Hinzu kommt noch, dass es unter den blinden Computernutzern viele User gibt, die nicht nur mit der Sprachausgabe, sondern auch mit einer sogenannten Braillezeile, einem Zusatzgerät, welches den Bildschirminhalt zusätzlich in Form von Blindenschrift ausgibt, arbeiten. Diese Lücke schließt seit kurzem ein neues Gerät der Firma BAUM Retec AG (VarioUltra), eine mobile Braillezeile, welche speziell für den Einsatz an Laptops oder vor allem Smartphones sowie Tablets entwickelt wurde.

Diese kleine, aber sehr leistungsstarke Braillezeile konnte ich im Rahmen eines Hilfsmitteltests für den Blog blindlife.de ausgiebigst testen und ausprobieren. Mein Hauptaugenmerk lag dabei zum einen auf die internen Funktionen als auch vor allem auf den Einsatz in Verbindung mit einem Smartphone. Und ohne das Testergebnis gleich schon vorweg zu nehmen, kann ich sagen, dass es sich gelohnt hat.

 

Kategorien
Artikel und Essays Neuigkeiten Projekte

Als Blinder auf (Audio)visueller Entdeckungstour: Meine Foto-Rundgänge durch Hamburg, Marburg, München & co.

Vor längerer Zeit berichtete ich hier im Blog von meinem Hobby des Fotografierens. Ich erläuterte in diesem Beitrag, was für mich der Anreiz ist, als Blinder auf meinen Touren durch verschiedene Städte, meine gewonnenen Eindrücke nicht akustisch, sondern visuell oder audiovisuell (in Form von Videos) festzuhalten.

Jetzt, ein Jahr später, kann ich bereits auf eine Reihe von besuchten und fotografierten Orten zurückblicken; ein paar Bilderstationen seien im folgenden kurz vorgestellt.

Warum ewig in die Ferne schweifen? Für einen Kurzfilm von Studenten der Kunstschule Wandsbek war ich im Juni diesen Jahres an einem Tag hier in Hamburg unterwegs gewesen und besuchte diverse Sehenswürdigkeiten und Plätze. Diese Gelegenheit nutzte ich auch, um selber ein paar Bilder z. B. vom Fischmarkt, vom Hafen, dem Treppenviertel, der Speicherstadt oder der Hafen City zu machen. Den Film von den Studenten könnt Ihr Euch hier anschauen. Meine Bilder aus Hamburg sind hier zu sehen. Wer Videos bevorzugt, der findet ein paar selbstgedrehte Video-Impressionen in meinem target=“_blank“>YouTube Channel.

Im Juli besuchte ich die Stadt, in der ich den Großteil meiner Schulzeit verbracht habe: Marburg an der Lahn. Auch das Lahnstädtchen hat einige schöne und sehenswerte Plätze zu bieten, allem voran die Elisabethkirche oder das Marburger Schloss. Die Bilder aus Marburg könnt Ihr Euch hier anschauen. Zudem warem diese Bilder quasi auch meine ersten Versuche, mit einer Spiegelreflexkamera zu arbeiten…

Knapp einen Monat später führte mich mein Weg in den Ruhrpott. Auch wenn viele den Pott als nicht sehr attraktiv empfinden, so gibt es dennoch einige besuchens- und sehenswerte Orte. Hier als kleines Beispiel die Stadt Recklinghausen.

Ende September locken die Wies’n nicht nur Einheimische, sondern vor allem auch Touris aus aller Welt nach München. Dass die Stadt definitiv noch mehr zu bieten hat, als nur Bierzelte und rasante Fahrgeschäfte, zeigt dieser kleine Bilderrundgang. Wer Marienplatz, den alten Peter oder den Viktualienmarkt lieber in Bild und Ton erkunden mag, der kann sich hier ein paar Video-Impressionen anschauen.

Bislang letzte Station war eine der ältesten Städte Deutschlands: Trier. Neben Artefakten und Ausgrabungsstätten aus der Römerzeit, hat Trier auch eine schöne Altstadt und eine der ältesten Domkirchen zu bieten. Auf dem Rückweg nach Hamburg machte ich zudem noch kurz Zwischenstopp in Köln – hier findet Ihr alle Bilder dieser Tour.

Haben Euch die Eindrücke gefallen? Welche Bilder haben Euch am meisten beeindruckt? Hinterlasst gern Eure Kommentare!

Weitere Bilder und Videos werden folgen.

Kategorien
Artikel und Essays Projekte Testberichte

Das Oktoberfest als Blinder alleine besuchen mit zünftigem Fahrvergnügen? Ein Erfahrungsbericht

Jedes Jahr zieht das Münchner Oktoberfest Tausende Besucher an, Münchner und Touristen aus aller Welt gleichermaßen. Ob nun für eine kühle Maß oder adrenalingeladene Fahraktion. Gerade wegen seiner Größe und der Vielfalt an Fahrgeschäften, setzt das Oktoberfest als größtes Volksfest weltweit durchaus Maßstäbe.

Dass man als blinder Karussell- und Achterbahnfan in Freizeitparks nicht immer und überall uneingeschränkt mitfahren kann, zeigten unsere bisherigen Testergebnisse. Etwas anders scheint es sich bei Kirmesattraktionen zu verhalten, wie Ihr auch in unserem Test zum Hamburger Sommerdom nachlesen könnt. Hier war es mir uneingeschränkt möglich, alle getesteten Fahrattraktionen zu nutzen, anders, als in manch getestetem Freizeitpark.

Wir haben unsere Testreihe auch in diese Richtung fortgesetzt und testeten einige der Fahrgeschäfte auf dem Münchner Oktoberfest. Ob sich die Nutzbarkeit der dort zu findenden Fahrgeschäfte durch einen blinden Besucher von der des Hamburger Doms unterscheidet und wie das Oktoberfest mit seiner Dimension in diesem Punkt Maßstäbe setzt, galt es herauszufinden.

Kategorien
Artikel und Essays Projekte Testberichte

Freie Fahrt voraus! Als Blinder auf dem Hamburger Dom – Ein Testbericht

Dass man als blinder Karussell- und Achterbahnfan nicht immer und überall uneingeschränkt mitfahren kann, zeigten unsere bisherigen Testergebnisse. Oftmals wird der Mitfahrt eines Blinden, vor allem, wenn er ohne sehende Begleitung unterwegs ist, durch die Sicherheitsvorschriften ein Riegel vorgeschoben. Doch wie verhält es sich bei Kirmesattraktionen? Gibt es Unterschiede bei der Nutzbarkeit durch blinde Menschen ohne Begleitung zwischen einer fest installierten und parkgeführten Fahrattraktion und einem betreibergeführten Kirmesfahrgeschäft? Wir wollten es genauer wissen und somit testete ich für Parkerlebnis.de an zwei Tagen den Hamburger Sommerdom.

Der Dom ist eine Kirmes, welche drei mal im Jahr für vier Wochen auf dem Heiligengeistfeld stattfindet und durch sein vielfältiges Angebot an Buden und Fahrgeschäften Hamburger und Touristen gleichermaßen anzieht. Der Sommerdom fand vom 24. Juli bis zum 23. August statt, die Testbesuche erfolgten an einem Freitag- und Samstag-Nachmittag im August.

Kategorien
Artikel und Essays Projekte

Hansa-Park als Blinder: Mehr erwartet vom Erlebnispark am Meer – ein Erfahrungsbericht

Als Blinder in einem Freizeitpark, dann auch noch alleine? Vielen Sehenden erscheint dieses Vorhaben als schier unmöglich. Doch es ist durchaus möglich, wie in den bisherigen Tests aufgezeigt werden konnte. Für die gemeinsam mit Parkerlebnis.de ins Leben gerufene Testreihe, ob und inwieweit blinde Menschen Freizeitparks in Deutschland uneingeschränkt nutzen können, testete ich an einem Dienstag Anfang August den Hansa-Park.

Bei unserer Vorabrecherche im vergangenen Jahr erhielten wir vom Besucherservice des Parks bzgl. der Nutzbarkeit der Fahrgeschäfte durch blinde Gäste folgende Aussage (Mail vom Juni 2014): „Wir freuen uns sehr, dass Sie einen eventuellen Besuch im HANSA-PARK anstreben. Bitte berücksichtigen Sie bei Ihrer Planung mindestens eine Begleitperson. Diese ist insbesondere für die Benutzung unserer Fahrgeschäfte richtig. Außerdem gestatten Sie uns bitte den Hinweis, dass bei unseren Fahrattraktionen jeweils eine Begleitperson pro ‚Gast mit Handicap‘ erforderlich ist. Je nachdem wie groß Ihre Gruppe sein wird und wie viele Personen Ihrer Gruppe gerne fahren möchten, wäre es überlegenswert gegebenenfalls sogar mehr als
eine Begleitperson mitzunehmen.“

Wir nahmen diese Auskunft als Grundlage für den von mir durchgeführten Test, denn man sollte ja eigentlich davon ausgehen können, dass die direkte Aussage eines Mitarbeiters auch inhaltlich korrekt ist. Jedoch hätte eine zusätzliche Internetrecherche bereits Klarheit darüber verschafft, dass es neben der vom Hansa-Park erwähnten bloßen Begleitung doch noch weitere Einschränkungen für blinde Besucher gibt. Der Park kannte unsere bisherigen Testergebnisse und wir hatten vorab, jedoch ohne Nennung eines bestimmten Termins, einen Test des Hansa-Parks auch angekündigt. Hier erhielten wir jedoch keinerlei neuen Vorabinformationen über die Nutzbarkeit der Fahrgeschäfte durch gehandikapte Menschen.

Kategorien
Artikel und Essays Projekte Testberichte

Belantis – AbenteuerReich auch für einen Blinden? Ein Erfahrungsbericht

Als Blinder allein, ohne sehende Begleitung, einen Freizeitpark und vor allen die sich in ihm befindenden Attraktionen zu nutzen – das ist, nach unseren bisherigen Tests, nicht immer ein einfaches Unterfangen. Denn oftmals ist eine Nutzung der Fahrgeschäfte nur mit vorhandener sehender Begleitung möglich, wenn überhaupt. Dieses Mal galt es Belantis in Leipzig zu testen.

Dieser Test war vielversprechend, denn in unserer Vorrecherche teilte man uns letztes Jahr bereits mit, dass eine Nutzung der Attraktionen durch blinde Parkgäste keinerlei Probleme darstelle und das Personal gerne helfend zur Seite stünde. Eine Aussage, die es zu testen galt, denn schon einmal konnten wir uns nicht auf die Ergebnisse aus der Vorrecherche verlassen, da ein Park zwischenzeitlich seine Sicherheitsbestimmungen hinsichtlich der Parknutzung durch Menschen mit Handikap geändert hatte.

Zu Beginn des Tests war ich allein, das heißt ohne Beobachter im Hintergrund, unterwegs. Parkerlebnis-Redakteur Thomas stieß später zum Test dazu.