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Kein (Sende-)Platz mehr für starke Kämpfer? Kindersendungen im Fernsehen: Aktuelle Genreschwerpunkte im Überblick

Einleitung

Ist das pädagogisch wertvoll? Seit es Kindersendungen im Fernsehen gibt, zieht sich diese Frage wie ein roter Faden durch die Debatten der Medienkritiker. In den neunziger Jahren stand das Thema Gewalt dabei ganz oben auf der Agenda. Und wenn sich in damals wie heute sehr beliebten Cartoon-Serien wie beim Klassiker Tom und Jerry die Protagonistengegenseitig mit Waffen aller Art traktieren und gerne auch mal in die Luft sprengen, scheint die Besorgnis verständlich: Hilft diese Art von Konfliktlösung Kindern bei der Persönlichkeitsentwicklung?

Heute, rund zwanzig Jahre später, ist es ruhig geworden um dieses Thema. Nur warum? Ist das Kinderfernsehen für die Forschung nicht mehr relevant genug? Sind die Kritikpunkte bezüglich des pädagogischen Wertes von Kindersendungen sowie der geforderten Angebotsvielfalt von Programmmachern endlich erhört und umgesetzt worden?

Dieser Beitrag soll, zunächst rein oberflächlich anhand von Programmdaten aus der 20. und 21. Kalenderwoche 2011, der Frage nachgehen, welche Programmformen und Subgenres im derzeitigen Kinder-Fernsehangebot zu finden sind.

Bei der Programmanalyse wurden besonders serielle Angebote berücksichtigt. Zwar werden (vor allem im Programm des Kinderkanals) auch Filme ausgestrahlt, jedoch ist dieses Angebot (inhaltlich) wechselnd, hingegen eine Serie bedingt durch die regelmäßige Ausstrahlung eine gewisse Zuverlässigkeit im Programm garantiert.

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Projekt-Vorstellung: „Kinderfernsehen“ sowie „Blind TV“

 

Im Rahmen meines Medienstudiums gibt es doch manchmal Themen, die leider kaum (wenn überhaupt) behandelt werden, mich aber persönlich sehr interessieren. Warum also nicht auf eigene Faust ein wenig forschen?

 

Projekt Kinderfernsehen: Superheld vs. heile Welt oder: Wo sind all die Kinderhelden hin?

Mit Spannung habe ich in den 90er Jahren all die zahlreichen Kinderserien und -Sendungen, vor allem am Wochenende auf ARD oder RTL, verfolgt. Oftmals faszinierten mich hier die Geschichten, die Figuren, das Fantastische, das Unrealistische. Wie andere in meinem Alter, haben es mir die zahlreichen Serienhelden und deren Abenteuer angetan. Captain Planet“, „Power Rangers“, der „Li-La-Launebär“ und viele zahlreiche, weitere Serien zogen mich in ihren Bann.

Wirft man einen Blick auf die aktuellen Geschehnisse im Kinderfernsehen, so stellt man fest, dass viele der Kulthelden völlig von der Bildfläche und aus den Programmen verschwunden sind. Sind sie vielleicht nicht mehr zeitgenössisch genug? haben sich im vergangenen Jahrzehnt die Interessen weitestgehend verändert, sodass sie die jungen Zuschauer von heute nicht mehr faszinieren (können)?

Schaut man weiter und vergleicht grob die Programmangebote der 90er Jahre mit den heutigen, so lassen sich Gegensätze erkennen: Superheld vs. heile Welt, Action vs. Bildung.

Aber noch ein dritter Trend ist heute zu erkennen, der Trend, welcher den Kindern und Jugendlichen von heute vermittelt, schön und ein Starsein zu wollen oder sogar zu müssen – ausgelöst jedoch nicht nur allein durch Kinderserien, sondern durch auch durch andere, von Kindern rezipierte TV-Angebote.

Anhand von Literatur, die sich thematisch mit dem Kinderfernsehen auseinandersetzt, von Studien zum Fernsehverhalten bei Kindern und Jugendlichen, sowie von Interviews mit Menschen, die sich entweder praktisch oder theoretisch mit dem Kinder-Fernsehprogramm auseinandersetzen (oder auseinandergesetzt haben), soll den oben genannten Fragen nachgegangen werden. Natürlich gehört dazu auch, sich diverse Kinderserien und -Sendungen der 90er Jahre und von heute anzuschauen.

Ich konnte bereits Interviews mit Wolfgang Buresch sowie Oliver Kalkofe führen; ein Interview mit Matthias „Metty“ Krings ist in Planung!

Geplant ist, das Endergebnis am Ende zu veröffentlichen (eBook oder gebundenes Buch).

Zeitlich ist dieses Projekt natürlich an keinerlei Vorgaben gebunden, aber ich bemühe mich um eine zeitnahe Umsetzung. Weitere Infos sowie Fortschrittsmeldungen folgen in diesem Blog!

 

Blind TV – Fernsehnutzung blinder Menschen

Im Rahmen meiner Bachelor-Abschlussarbeit konnte ich im letzten Jahr zeigen, dass auch blinde Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren das Medium Fernsehen nutzen und dies sogar in fast dem gleichen Umfang tun, wie Sehende in ihrem alter. Einzige kleine Unterschiede liegen in den Interessen an Sendungsformaten.

In der Zeit des Heranwachsens ändern sich Interessen jedoch oftmals sehr schnell, Zudem kommen immer wieder neue Sendungen und Sendungsformate auf dem Fernsehmarkt, sodass es sich anbietet, diese Studie zu wiederholen!

Die Studie „Blind TV“ startet jetzt voraussichtlich ab September 2010, der Befragungszeitraum ist vorerst bis Ende November festgelegt. Zudem ist geplant, auch blinde Menschen zwischen 20 und 49 zu ihrem Fernsehnutzungsverhalten zu befragen.

Die Ergebnisse sollen am Ende wieder veröffentlicht werden.