Es war gefühlt noch nie so leicht, sich (online) durch getane Äußerungen und Meinungen derart die virtuelle Zunge zu verbrennen, als in diesem Jahr. Und normalerweise bin ich auch in meinem privaten Blog um kein Wort verlegen, schreibe, wie und was ich denke. Aber in Zeiten der Goldwaage, wo gefühlt (der Eindruck mag ja auch täuschen) jedes Bisschen Meinung zerrissen und totargumentiert wird, fällt es auch irgendwann einem Blogger schwer, neue Anreize des Bloggens für sich zu entdecken, weiter über Themen zu schreiben, sich kritisch mit Dingen auseinanderzusetzen. Etwas, das mir vor ein paar Jahren noch sehr viel Spaß bereitete, fällt mir in diesen Zeiten schwerer denn je. Zu sagen gäbe es genug, keine Frage. Aber wenn du nur noch damit rechnen musst, irgendjemandem da draußen gehörig auf dem Schlips zu treten, überlegst du es dir inzwischen zweimal: Schreibe ich etwas oder lieber nicht?