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Gedanken-Gänge 48 – Blogneustart mit kaputter Goldwaage oder: Wieso es mir aktuell schwerfällt, neue Essays zu schreiben

Es war gefühlt noch nie so leicht, sich (online) durch getane Äußerungen und Meinungen derart die virtuelle Zunge zu verbrennen, als in diesem Jahr. Und normalerweise bin ich auch in meinem privaten Blog um kein Wort verlegen, schreibe, wie und was ich denke. Aber in Zeiten der Goldwaage, wo gefühlt (der Eindruck mag ja auch täuschen) jedes Bisschen Meinung zerrissen und totargumentiert wird, fällt es auch irgendwann einem Blogger schwer, neue Anreize des Bloggens für sich zu entdecken, weiter über Themen zu schreiben, sich kritisch mit Dingen auseinanderzusetzen. Etwas, das mir vor ein paar Jahren noch sehr viel Spaß bereitete, fällt mir in diesen Zeiten schwerer denn je. Zu sagen gäbe es genug, keine Frage. Aber wenn du nur noch damit rechnen musst, irgendjemandem da draußen gehörig auf dem Schlips zu treten, überlegst du es dir inzwischen zweimal: Schreibe ich etwas oder lieber nicht?

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Gedanken-Gänge XXXX – Von Fastfood, Shopping & co oder: Ein Rundgang durch die geläufigsten Anglizismen unserer Alltagssprache

Deutsche Sprache, schwere Sprache – heißt es ja so schön. Unterhält man sich jedoch mit älteren Menschen, so bekommt man nach ihren Aussagen jedoch den Eindruck, dass von der Deutschen Sprache eh nicht mehr soviel übrig ist, so sehr übernehmen wir Ausdrücke, vornehmlich aus dem Englischen, mit in unseren alltäglichen Sprachgebrauch. Mit Baujahr ’84 wurde ich in eine Generation hineingeboren, in der Anglizismen (Erklärung folgt gleich) mit an der Tagesordnung waren; es für uns somit nicht mehr „besonders“ war, Lehnwörter aus dem Englischen mit ins Deutsche zu übernehmen – und wenn es nur das einfache „cool“ war und ist.

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Gedanken-Gänge XXXVII – Gehandikapt, besonders und anders? Gedanken zum Wörtchen „Behindert“

Heute, am Tag der Menschen mit Behinderung (03.12.), nutze ich die Gelegenheit, einmal ein wenig über den Begriff „Behindert“ zu sprechen. Denn gerade in jüngster Zeit musste ich in Gesprächen immer wieder feststellen, wie negativ besetzt dieses Wort immer noch ist – oder sollte ich sagen: immer wieder?

Behinderung ist für viele ein Schimpfwort („Ey man, biste behindert?!“), obwohl sich mit diesem Wort eigentlich genau das punktgenau wiedergeben lässt, worauf es ankommt. Nämlich dass die Person eben nicht „krank“ ist, auch wenn Behinderung gerne mal mit Krankheit gleichgesetzt wird.

Viele empfinden sich selbst nicht als behindert oder ihre Behinderung nicht als solche. Auch ich habe in all den Jahren meiner Bloggertätigkeit viel über „Behinderung“ geschrieben und anfänglich auch versucht, dieses Wort zu umschreiben bzw. zu vermeiden und durch andere, scheinbar positivere Wörter (wie „Handikap“), zu ersetzen. Doch warum eigentlich?