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Blindismen: Die körpersprache blinder Menschen oder etwas, das es abzustellen gilt?

Oftmals handeln wir nach bestimmten Mustern. Diese Verhaltensmuster haben wir uns im Laufe unseres Lebens angeeignet, uns abgeschaut und erlernt. Als Kind zu lernen funktioniert – zu einem Großteil – über das Auge. Babys lernen sehr schnell, die Mimik und Gestik der „Großen“ zu imitieren und später für sich zu verinnerlichen.

Doch bei vielen geburtsblinden Menschen fehlen diese Informationen. Sie können eben nicht (oder nur eingeschränkt) als Kind die Gesten der Erwachsenen nachahmen und für sich lernen, wie man mit dem Körper spricht. Hinzu kommen noch weitere Schwierigkeiten, wie die Unsicherheit der sehenden Eltern, wie ihr blindes Kind erzogen werden soll, wie sie ihrem Kind Dinge beibringen können etc. und nicht zuletzt auch die – vor allem früher – auftretenden, weiteren Erkrankungen.

Gerade bei geburtsblinden Menschen sind häufig Verhaltens- und Bewegungsmuster zu beobachten, die vor allem sehende Menschen im Umgang mit Blinden verunsichern und irritieren. Die sogenannten „Blindismen“, dieses Bewegen des Oberkörpers oder das Wiegen des Kopfes verunsichert viele und macht einen lockeren, offenen Umgang miteinander somit aus Sicht vieler unmöglich.

Doch was sind diese „Blindismen“ und woher kommen sie? Was sind die Ursachen und kann man Abhilfe schaffen? Sollte man überhaupt Abhilfe schaffen, wo doch sehende Menschen auch viele Ticks und Gesten an den Tag legen, die auf viele – ob nun blind oder sehend – befremdlich wirken könnten?

Im folgenden Beitrag versuche ich, anhand von einigen Quellen, Antworten auf die skizzierten Fragen zu geben.

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Gedanken-Gänge II: Frühreife Früchtchen oder: Wenn Kinder nicht mehr Kind sein dürfen

Letztens in der Bahn erzählte ein ca. 10jähriges Mädchen ihrer Mutter, dass sie jetzt mit einem Jungen aus ihrer Klasse „zusammen“ sei, „also so richtig“. Dies veranlasste mich zu diesem kleinen Artikel…

Die Kindheit verschwindet – das hatte seiner Zeit schon Neil Postman festgestellt und ein ganzes Werk darüber verfasst. Postman gab jedoch vor allem dem Einfluss der Medien, vorrangig dem Fernsehen, die „Schuld“ an der verschwundenen Kindheit. Doch stimmt das wirklich?
Zugegeben liefern Medienangebote genügend Anhaltspunkte für die kindliche Orientierung, aber kann das ganze Übel der verschwundenen Kindheit auf das Fernsehen und seine Angebote zurückgeführt werden?