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Gedanken-Gänge 43 – Ein Lob muss nicht immer negativ sein oder: Wenn Political Correctness auf Paranoia trifft

Es ist irgendwie seit einigen Monaten zum neuen Volkssport geworden: Dinge interpretieren. Egal, was man wann, wie, wo sagt oder postet, es muss erst einmal auseinandergenommen und analysiert werden.

Ob gutgemeinter Rat, schlechter Witz, ein Lob – hinter jeder Äußerung könnte sich etwas „Böses“ verstecken. Und wir neigen inzwischen dazu, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen. Bei manchen Menschen habe ich außerdem den Eindruck, sie suchen förmlich nach etwas, dass sie einem im Munde umdrehen oder anders auslegen können.

Die aufkeimende Diskussion um positiven Rassismus oder positiver Diskriminierung tat ihr übriges hierzu bei. Natürlich, wir leben in einer Zeit, in der wir versuchen, bewusster mit Sprache umzugehen. Doch, und dies schrieb ich auch bereits an anderen Stellen meines Blogs, kann jedoch auch dazu führen, dass wir uns sozusagen ein kommunikatives Bein stellen. „Was darf ich noch wie sagen?“, wird gern provokant von Kritikern dieser sprachlichen „Bewegung“ angeführt. Ihr Einwand ist durchaus verständlich.

Ewig alles zu hinterfragen (war es wirklich so gemeint? Muss ich zwischen den Zeilen lesen?) macht einem noch ganz kirre. Ein einfaches, ernstgemeintes Lob kann schnell zur Falltür werden, denn der Lobende könnte dem anderen ja indirekt genau das Gegenteil unterstellen (ich lobe, dass Person X gut Deutsch spricht oder ich Lobe, dass person Y trotz Behinderung ihren Alltag meistert, weil ich es mir in meiner aktuellen Situation wohl so nie zutrauen würde; dies wird jedoch verstanden als: Ich unterstelle sowohl Person X als auch Person Y, dass sie dies doch eigentlich so nicht können dürften).

Das WIE es gesagt wird, scheint dabei gerne mal unter den Tisch zu fallen. Denn kommt es nicht auch auf den Kontext an, in dem ich solch ein Lob ausspreche bzw. auf die Art und Weise (Betonung, Mimik, Gestik), anstatt sich stumpf nur auf das Gesagte zu berufen und dies zu zerhackstücken?

Im Beispiel Behinderung und Alltag wird häufig gern angeführt, dass es für uns eben ganz „normal“ ist, den Alltag zu meistern, zu reisen, einzukaufen, etc., es für uns somit keine besondere Leistung darstellt. Haben wir also Angst, der Nichtbehinderte könnte uns somit unterschwellig unterstellen, doch nichts von alledem zu können? Es bedeutet in wohl den meisten Fällen eher, dass sich der andere, wäre er oder sie in unserer Situation, selber nicht zutrauen würde – nach seinem jetzigen Wissensstand. Viele fordern bzw. wünschen sich, dass Behinderung immer mehr zum Alltag wird und viele Nichtbehinderte dies nicht mehr hinterfragen. Aber zur Integration gehört leider auch, dass wir mit solch Lob umzugehen lernen, anstatt es ewig von uns zu weisen.

Dies funktioniert auch beim Sprachenbeispiel. Unterschwellig fühlen sich viele diskriminiert, weil der Lobende indirekt unterstellt, dass Person X dies aufgrund ihrer Herkunft oder der Kürze der Zeit, in der er jetzt in Deutschland lebt (obwohl der andere gar nicht weiß, wie lang er hier lebt), doch gar nicht so gut beherrschen könne. Anders herum gibt es aber auch unter uns sehr viele, die sich mit dem Erlernen einer neuen Sprache schwertun würden, wären sie einmal in solch einer Situation, irgendwo „neu“ oder „fremd“ zu sein. Der Ausspruch „Sie können aber gut Deutsch!“ muss also auch hier keineswegs ein unterschwelliger Rassismus sein – wird aber gerne so verstanden.

Das erinnert mich alles an das gern genommene Beispiel mit dem Ausruf, es sei Grün!, bei dem manch einer gern versteht, er oder sie könne nicht richtig hingucken oder autofahren.

Wir dürfen nicht immer davon ausgehen, dass der Gesprächspartner automatisch schon alles über unseren Werdegang weiß. Nicht alles ist auch immer gleich mit böser Absicht gesagt oder gemeint – braucht man eigentlich niemandem mehr zu erklären… oder vielleicht doch? Im Zeitalter von an manchen Stellen schon an Paranoia grenzender political Correctness vergessen wir dies nämlich wohl all zu gern.

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Gedanken-Gänge XXXX – Von Fastfood, Shopping & co oder: Ein Rundgang durch die geläufigsten Anglizismen unserer Alltagssprache

Deutsche Sprache, schwere Sprache – heißt es ja so schön. Unterhält man sich jedoch mit älteren Menschen, so bekommt man nach ihren Aussagen jedoch den Eindruck, dass von der Deutschen Sprache eh nicht mehr soviel übrig ist, so sehr übernehmen wir Ausdrücke, vornehmlich aus dem Englischen, mit in unseren alltäglichen Sprachgebrauch. Mit Baujahr ’84 wurde ich in eine Generation hineingeboren, in der Anglizismen (Erklärung folgt gleich) mit an der Tagesordnung waren; es für uns somit nicht mehr „besonders“ war, Lehnwörter aus dem Englischen mit ins Deutsche zu übernehmen – und wenn es nur das einfache „cool“ war und ist.

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Gedanken-Gänge XXXVIII – Der Wunsch, allen gerecht zu werden und die Angst vor Entfremdung oder: Wenn wir uns am Ende selbst belügen

In letzter Zeit war ja, vor allem hinsichtlich der wieder aufkeimenden Rassismus-Debatte und der immer zunehmenden Zahl an „Protest“- oder sonstigen AFD-Wählern schon des öfteren mal von sog. „Entfremdung“ die Rede. Für viele ein Unwort, für andere ein Ausdruck von Angst schlecht hin.

Was ist denn diese ominöse „Entfremdung“ nun eigentlich? Im Grunde, fragt man mal Menschen in seinem Umfeld, die dieses Wort gebrauchen, wäre Entfremdung allein schon der Einfluss aus anderen Ländern, die hierzulande ihre Anwendung finden. Ob nun kulturell, sprachlich (dazu in Bälde ebenfalls ein weiterer Beitrag), religiös oder sonstwie geartet. Problem an der ganzen Geschichte ist, dass sich viele, die dieses Unwort verwenden, zum einen nicht mit dem „Anderen“ auseinandersetzen (wollen) und zum anderen sehr wohl zu vergessen scheinen, dass wir Deutschen von je her schon immer anderen Einflüssen usw. ausgesetzt waren. Wer dies abstreitet, möge mal an die diversesten Dinge denken, die in den letzten Jahrhunderten – und zwar aus anderen Ländern und Kulturen – z. B. allein schon durch die Seefahrt mitgebracht (importiert) und somit verwendet wurden. Oder sind Kaffee, Kakao, Nudeln, Reis oder Pfeffer etwa Dinge, die – im übertragenen Sinn – auf Deutschem Mist gewachsen sind? Wohl kaum.

Trotzdem reden wir über Entfremdung bzw. haben viele in unserem Land Angst davor -, gehen jedoch zum Italiener, essen Kebab oder lassen sich von jemandem mit Migrationshintergrund beim Frisör die Haare schneiden was doch für eine Farce. Entfremden wir uns also allein schon durch diese Angst ein Stück weit selbst?

Deutschland ist inzwischen ein Schmelztigel aus verschiedensten Nationen und Kulturen, jedoch haben wir es bisher immer geschafft, trotzdem in der kulturellen Vielfalt unsere Traditionen zu wahren. Wieso also fühlen wir uns so überrannt auf einmal? Drang,

Ist es vielleicht, weil nun diejenigen, die einmal fremd in unserem Land waren, nun auch ihre Rechte auf Gleichbehandlung und Religionsfreiheit fordern? Von Kritikern wird in diesem Zusammenhang meist durch Stammtischparolen geantwortet, dass wenn wir im großen Stil in ein kulturell und religiös anders gelagertes Land auswandern würden, wir uns schließlich auch an die neue Heimat anpassen müssten und nicht das Land sich an uns. Ein Fünkchen Wahrheit mag ja dran sein, denkt man beispielsweise daran, dass es in anderen Kulturkreisen nicht erlaubt ist, so freizügig gekleidet herumzulaufen, wie viele es hierzulande tun – wobei es auch hier Menschen gibt, die sich hierüber aufregen und zwar aus den eigenen Reihen!

Das „Problem“ hierzulande dürfte nicht nur allein die Angst vor „Entfremdung“ sein, sondern auch der Drang, es wirklich allen rechtmachen zu wollen. Und zwar nicht nur in kultureller Sicht, sondern auch in sprachlicher. Da regen sich Leute auf, weil ihre nicht-christlichen Kinder an einem Martinsumzug teilnehmen – prompt wird dieser umbenannt, ohne zu beachten, dass Martin zwar ein guter, frommer Mann, jedoch nicht unbedingt ein Christ war. Interessiert bloß keinen. Vieler Orts wurden und werden Weihnachts- in Winter- oder sonstwas für Märkte umbenannt – gut, dass Weihnachtsmärkte vieler Orts nichts mehr mit Weihnachten am Hut haben, lassen wir mal außenvor. Umgekehrt würde jedoch wohl kein Moslem auch nur auf die Idee kommen, sein „Zuckerfest“ aufgrund des immer größer werdenden Gesundheitswahns und dem Drang, Kindern Süßes – wenn überhaupt – nur noch in Maßen zu gewähren, hierzulande sein „Zuckerfest“ umzubenennen. Und selbst wenn ich als Christ, Jude, Babtist oder sonstwer hierzu eingeladen werde, ich käme im Traum nie darauf, eine Namensänderung zu fordern. Aber so ist sie halt, unsere Political Correctness. Durch sie werden auf einmal kulturelle Traditionen und Benennungen auf den Prüfstand gestellt und Diskriminierungen entdeckt, die vorher noch keiner gefunden hat. Böse gesagt, wenn jemand zum Martinsumzug oder Weihnachtsmarkt, ja selbst zum Karnevalsumzug nicht gehen mag und diesen, sei es nur der Bezeichnung wegen, für sich und seine Kinder ablehnt, möge er dies tun, kein Problem. Statt diese Leute sprachlich abzuholen sollte es eher unsere Aufgabe sein, die Feste und Bräuche derjenigen, die wir in unsere Gesellschaft zu integrieren versuchen, zu akzeptieren. In anderen Ländern und Städten (z. B. Sarajevo sei als Paradebeispiel genannt) funktioniert das doch auch – nur bei uns natürlich nicht.

Wenn wir doch diesen Drang verspüren, unsere Kultur, Sitten und Bräuche auf einmal auf den Prüfstand zu stellen und alles mögliche zu hinterfragen, zerstören wir somit ein Stück Kultur nicht auch? Schließlich müssten wir uns gegenüber erst einmal wirklich ehrlich sein: Die wenigsten von uns sind heute noch wirklich gläubig und gehen in die Kirche, alle feiern jedoch – mal mehr, mal weniger – Weihnachten. Wenn wir also wirklich so sprachlich korrekt sein wollen, müssten wir Weihnachten der Wahrheit wegen doch eher in „Konsumfest“ umbenennen, denn sich Besinnen auf die Geburt Jesu, allein schon das Hören oder Lesen der Weihnachtsgeschichte, machen von uns, vor allem den Jüngeren, wohl auch nur noch die wenigsten. Also, halten wir mal lieber den Ball flach, bevor wieder mal jemand wegen „Entfremdung“ schreit.

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Gedanken-Gänge XXXVI – Wird sich von *Innen im Innern von uns etwas ändern? Oder: Ein wenig aufgewärmter, alter Sprachkaffee

Schon ein Weilchen ist es her, da kursierten auf Facebook & co diverseste Artikel, welche sich mit dem Sinn (oder Unsinn) genderkonformer Sprache auseinandersetzten – ob nun berechtigt kritisch, satirisch oder einfach nur stumpfsinnig.

Allen kritischen Texten war gemein, dass sie hinterfragten, ob es zu jeder scheinbar männlichen Form eines Wortes eine weibliche, wenn nicht sogar geschlechtsneutrale Form zu geben hat. Auch der Sinn von Endsilben (wie *Innen) wurde hier hinterfragbe.

Wer diese Artikel teilte, sah sich schnell einer wachsenden Kritik ausgesetzt, als hätte man selbst diesen geteilten Text in die Welt hinaus gepostet und wär für alle Inhalte somit „verantwortlich“. Schon erschreckend irgendwie, dass es auch hier, wie bei vielen anderen Diskursen auch, scheinbar für viele nur ein Schwarz-Weiß-Denken zu geben scheint.

Die Frage, die ich als in dem Sinn nicht Betroffener natürlich nur schwer beantworten kann ist, ob sich Frauen bei Nichtnennung einer adäquaten Form sogleich ausgegrenztfühlen (Kollegen anstatt Koleg*Innen, Studenten, Mitarbeiter usw.)? Im Gegenzug wurde ja von vielen auch argumentiert, dass sich männliche Leser auch nicht ausgegrenzt oder benachteiligt fühlen würden, sollte es zu einem Wort mal nur eine weibliche Form geben und keine Männliche – doch wer so argumentieren wollte, wurde natürlich auch gleich wieder in die Schranken verwiesen und wenn es nur mit der schönen Redewendung das man das so ja nicht sehen könne, geschah.

Doch macht ein *Innen die Welt wirklich besser? Böse gesagt: Ändert das Anhängsel am Ende nicht sogar nur die Sprache und nicht die innere Einstellung zur Frau?

Sprache kann vieles bewirken und durch sie könnte durchaus ein Umdenken stattfinden – so ein weiteres Argument vieler. Doch wage ich dies ein Stück weit zu bezweifeln. Wer gegen die Gleichberechtigung von Frauen ist, macht seine Einstellung nicht durch eine verschriftlichte Gleichbehandlung wieder wett. Das wäre, als würde man das negativ besetzte Wort „Behindert“ durch irgendetwas scheinbar Positives ersetzen. Auf dem Papier wäre somit der Schriftbegriff für „Behindert“/“Behinderung“ ausgetauscht, die Grundeinstellung im Kopf ändert sich dadurch jedoch noch lange nicht.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, dies mag sicher auch den Bereich der Sprache betreffen. Dennoch fürchte ich, dass sich viele Befürworter eher umsonst an etwas klammern, was auf dem Papier und im Internet zwar schön aussieht und sich aus ihrer Sicht auch besser bzw. ansprechender liest, jedoch im Umgang miteinander keine (Ver-)Änderungen hervorrufen dürfte. Sprich eine Besserstellung im Job, gleichberechtigte Bezahlung etc. wird es durch *Innen oder die Endsilbe *de (Lehrende, Studierende, Teilnehmende) nicht geben.

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Gedanken-Gänge XXVII – Behinderte Studenten essen Negaküsse im Vaterland oder: Über sprachliche Befindlichkeiten und angebliche Diskriminierungen

In letzter Zeit häufen sich Diskussionen und Meldungen z. B. in den sozialen Medien, in denen die sprachliche Diskriminierung diskutiert wurde. Bereits schon seit Jahren ist ein Trend dahingehend zu erkennen, Begriffe und Formulierungen so zu verändern, dass sich durch die reine Verwendung bestimmte Personengruppen weder ausgegrenzt noch diskriminiert fühlen (Beispiel 1: Aus „Studenten“ wurden „Studierende“; Beispiel 2: Aus „Negerkuss“ wurde „Schokokuss“, Beispiel 3: Aus „Zigeunerschnitzel“ wurde „Schnitzel nach Zigeuner Art“).

Jüngst war zu lesen, dass selbst die Frage und somit das unterschwellige Kompliment an einen Imigranten, woher er/sie denn so gut Deutsch könne, bereits als Diskriminierung aufgefasst werden könne, da man so dem Anderen indirekt unterstellen würde, aufgrund seiner Herkunft kaum Sprachkenntnisse zu besitzen – wohl auch „positiver Rassismus“ genannt.

Und ganz zu schweigen von der immer häufiger werdenden Duzerei, von der sich viele Menschen ebenfalls persönlich angegriffen fühlen.

Krampfhaft versuchen wir, es allen sprachlich Recht zu machen. Nur stellt sich mir hier die Frage, ob wir uns mit dieser typisch Deutschen Übervorsicht nicht unsere eigene Grube schaufeln, in die wir immer und immer wieder zu fallen drohen, weil wir zukünftig immer mehr auf der Hut sein müssen, was wir, wann, wo, wie und zu wem sagen?

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Gedanken-Gänge XX – Ansprechen ist schon schwer, miteinander zu reden noch viel mehr… oder: In Deutschland ist Schweigen Gold

Stellt Euch doch einmal folgende Situationen vor: Ihr wollt Euch in ein Straßencafé setzen und etwas trinken, es gibt mehrere Tische, an denen noch ein oder mehrere Plätze frei sind und auch ein komplett freier Vierertisch – welchen nehmt Ihr? Gleiches Szenario in einer U-Bahn oder einem Zug, viele Zweierreihen mit einem freien Platz und ein freier Vierer – für was entscheidet Ihr Euch? Jemand spricht Euch auf offener Straße an, fragt Euch nach Eurem Tag, versucht einfach, ins Gespräch mit Euch zu kommen – wie reagiert und was antwortet Ihr?

Das wirklich Erschreckende ist, dass ich – ohne, dass ich im Vorwege wirklich weiß, wer diesen Beitrag lesen wird – sagen kann, wie ein Gros der Antworten ausfallen wird: „Ich nehme den freien Tisch bzw. den freien Vierersitz“ bzw. „Ich reagiere ggf. gar nicht und gehe weiter oder, ich sage demjenigen, dass es ihn nichts angeht, was ich mache, woher ich komme etc.“ – habe ich Recht? Wenn ja, warum nur?

Ich habe auf meinen zahlreichen Städtetouren, als auch hier in Hamburg, viele Menschen beobachtet und beobachte mich auch oftmals selbst. Was ich feststelle, erschreckt mich zutiefst und macht mich doch sehr nachdenklich: Ist unser persönlicher Dunstkreis in Deutschland so eng gesteckt, dass wir nichts und niemanden Fremdes eintreten lassen? Haben wir es verlernt, aufeinander zuzugehen, uns ungezwungen mit uns fremden Personen zu unterhalten? Warum fühlen wir uns gleich persönlich angegriffen, wenn wir geduzt werden? Warum wahren wir dermaßen die Form und brechen nicht einmal aus?